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Strawinsky: Der Feuervogel & Petruschka / Ravel: Miroirs & La Valse
Das Paris der Frühmoderne in schillernden Farben:
Beatrice Rana spielt Strawinsky und Ravel
Sie dachte an Paris in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, als, wie Beatrice Rana sagt, „die französische Hauptstadt voller Farben, neuen Ideen und großen Geistern war; wie in einem riesigen Kreativstudio tauchte ständig etwas Neues auf.“ Mit ihrem neuen Album gelingt es der italienischen Pianistin zum Kern dieses „Neuen“ vorzustoßen – in Form von Kompositionen von Igor Strawinsky und Maurice Ravel, in denen der Durchbruch des Übergangs von der Romantik in die Moderne gärt.
Der rote Faden des Programms ist Ravels La Valse, den Beatrice Rana hier meisterlich auf dem Klavier interpretiert. In dem gewaltvoll-apotheotischen Werk sahen viele den Niedergang einer ganzen Welt, symbolhaft dargestellt in dem beliebtesten Tanz des österreichischen Kaiserreichs. Nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft gerichtet ist sein Zyklus Miroirs, in dem er die Klangwelt des Impressionismus überwindet – nur wenige Jahre, bevor Strawinsky mit seinen Pariser Balletten für Aufsehen sorgte. Die Klavierversionen der Musik aus dem Feuervogel und Petruschka stehen als eigenständige Werke neben den Orchesteroriginalen. Der Höllentanz aus Der Feuervogel galt wegen seiner immensen technischen Ansprüche zeitweise als unspielbar. Mit dem französischen Album setzt Beatrice Rana nach den hochexpressiven Konzerten von Tschaikowsky und Prokofjew sowie den zwischen Expression und kontrapunktischen Architekturen der Goldberg-Variation einen neuen Akzent in ihrer Diskografie – und beweist eine seltene Weiträumigkeit der von ihr beherrschten Klavierstile.